Die Mannschaft:
Peter Duller, Robert Bozyk, Gerd Kistenfeger, Tassilo Scheible, Michael Kern
es fehlen auf dem Foto: Gerd Honold, Rainer Hagenmayer
Kannscht du am Sonndag schpiela?
Es gibt sie, die schönen Momente im Tennis. Die haben wir auch diesen Sommer so erlebt. Es spitzt sich bei uns immer langsam zu, keiner weiß, ob da noch etwas zu holen ist. Die Pessimisten zaudern schon. Die anderen prophezeien: „Die hauen wir noch weg.“ Gegen Ruppertshofen hatten wir das erleben dürfen. Zum Schluss gab es ein Happy End – natürlich für uns. Am Ende der Saison bedeutete der triumphale Sonntag sogar den Nichtabstieg. Beim Verabschieden brachten die Gegner unsere wahren Künste auf den Punkt: „Wir haben noch nie gegen einen tennisspielenden Gesangsverein verloren.“
Das kam so: Nach dem 1:3 nach den Einzeln waren wir Degginger für viele keinen Pfifferling mehr wert. Wir mussten gegen das Quartett aus Ruppertshofen gleich alle zwei Doppel gewinnen. Kern und Kistenfeger lösten ihre Aufgabe dank der olympiareifen Sprinter-Qualitäten von Mike doch sehr deutlich. Weniger deutlich schlugen sich Duller/Hagenmaier. Es war spannend – spannend bis zum Ende. Die Obstwiese über Platz vier wurde mal wieder zur Tribüne. Der Match-Tiebreak musste nach einem langen Spieltag im entscheidenden Doppel die Entscheidung bringen. Und da nahm Peter Duller nach dem Return des Gegners beim 9:8 all seine Courage am Netz zusammen, schraubte sich raketengleich nach oben, explodierte förmlich, benutzte seinen Schläger mal für das, für das er gemacht ist und plazierte einen eigentlich nicht zu erreichenden Ball mit seiner Federer-Volley-Rückhand (geschoben) als unerreichbaren Winner. Der Ball kratzte gerade noch so das Band – und es war vollbracht. Endstand 5:3 für uns – die Punkte blieben im Täle. Wir waren happy, mussten das natürlich nach dem Essen mit unserem Liedgut genüßlich kundtun und schickten dann die Gegener wieder auf den 75 Kilometer langen Rückweg nach Ruppertshofen.
Wer dem Abstieg gerade so entgeht, hat natürlich auch weniger gute Spieltage zu verkraften. Aber da hatten wir immer Ausreden: Das Knie, die Fußsohle, Unwohlsein, „Rücken“, die lädierte Schulter, das Herz oder Trainingsabstinez aus familientechnischen Gründen – eigentlich alles, was beim Tennis so zählt. Deshalb lautete mittwochs nach dem Training die Gretchenfrage immer so: „Kriegen wir die vier Aufrechten für unser Quartett für den kommenden Spieltag am Wochenende zusammen?“ Wer aber die Moral der Truppe kennt, weiß, dass sie können, wenn sie nur wollen. Und der Gegner sie lässt.
Nicht gelassen hat uns der Gegner aus Bartenbach. Da ging einiges schief. Herauszuheben an „Schiefheit“ war das lautstarke Schmerzgeschrei eines einheimischen Hypochonders, der mit Erfolg die Regeln des Fairplays in Frage stellte und Peter Duller an den Rand des Erträglichen brachte. Duller ließ Gnade vor Recht walten und gab das Spiel im Matchtiebreak ziemlich genervt und frustriert ab. Nach dem Matchball wich beim Einheimischen die Schmerzfratze plötzlich einem spitzbübischen Grinsen so nach dem Motto: Verarscht, verarscht und reingefallen. Die restlichen Einzel verschweigen wir. Schön war, weil gut gekämpft, das Doppel Duller/Scheible. Sie zeigten, dass die vom TCD mehr können – wenn man sie lässt. Trotz der Niederlage konnten wir das exzellente Essen in der Pizzeria genießen.
Und dann schlug der deutsche Sommer zu, die Wasserspiele begannen. Die gegnerische Mannschaft reiste extra aus Stödtlen an. Doch war an dem Sonntag außer Regenwolken zählen, nicht anderes möglich. Ein Ersatztermin am Freitag Abend (!) musste her – nachsitzen war angesagt. Kistenfeger gewann sein Einzel, Duller und Scheible blieben zweiter Sieger. Mike schaffte die Sensation: Er wollte kein Einzel spielen und ging doch auf den Platz. Und weil es im so gefiel, holte er für das Team sogar einen wichtigen Einzelpunkt. Dem 2:2 nach den Einzeln folgte ein 4:4 nach den Doppeln. Kistenfeger/Duller gewannen, Hagenmaier/Honold leider nicht. Da die Jungs aus Stödtlen aber einen Satz mehr auf ihrer Seite hatten … – na ja, hätten ja auch wir gewinnen können, aber so ist das eben. Wir gratulierten den Kameraden und verließen um 21:55 Uhr bei Lichtverhältnissen wie bei der letzten großen Sonnenfinsternis den Platz.
Mit einem komischen Gefühl ging es am letzten Spieltag ins Remstal. Ein Sieg würde schwer werden, Ruppertshofen durfte nicht gewinnen – das war die Ansage. An einen Sieg aber war in Schorndof nie zu denken. Und Ruppertshofen tat uns den Gefallen gegen Stödlen unter die Räder zu kommen. Die Leistungsklassen der Schorndorfer erinnerte uns an die Schulnoten von Einser-Abiturienten – und so spielten sie auch. Wir waren in den Einzeln chancenlos. Duller und Hagenmaier durften sich in vier Sätzen an einem (!) gewonnenen Spiel erfreuen. Scheible konnte seine Führung im Matchtiebreak nicht durchbringen. Ganz kurios - Kistenfeger wurde von seinem Kameraden Kern unter Druck gesetzt. Der raunte nach einer Viertelstunde Spielzeit in den Platz: „Deiner hat in der Saison noch nichts gewonnen – also …“ Gesagt getan. Doch im Doppel war für uns alle gar nichts mehr zu holen. Duller/Bozyk kamen unter die Räder. Kistenfeger/Kern waren nicht viel besser. Zu stark war die Übermacht beim 1:7 der Truppe aus Schorndorf. Die Pizzeria dort ist übrigens auch zu empfehlen.
Wir spielten uns an den vier Spieltagen offensichtlich gesund. Schön war die Aussage eines Kameraden: Ein weiterer Spieltag wäre auch noch zu schaffen gewesen. Die Verletzungen wurden nämlich insgesamt nicht viel schlimmer. Jeder gewöhnte sich an seine Schmerzen und Leiden. Unser Haufen hatte Spaß, hielt zusammen und zeigte, dass er feiern kann. Das Saisonziel haben wir ja schließlich erreicht: Das Absteiger-T-Shirt ging (knapp) an uns vorbei.
Es spielten: Gerd Kistenfeger, Peter Duller, Tassilo Scheible, Robert Bozyk, Rainer Hagenmaier, Michael Kern, Gerd Honold
Juli 2012/Gerd Kistenfeger
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